Mit Nanotechnologien alten Wirkstoffen neue Tricks beibringen
Damit pharmazeutische Wirkstoffe effektiv Krankheiten bekämpfen können, müssen sie in unserem Körper gezielt ihren Einsatzort erreichen. Dies stellt jedoch häufig ein Problem dar, da die Wirkstoffe nicht zwischen kranken und gesunden Zellen unterscheiden können. Ein neuer Ansatz ist die Verpackung der Wirkstoffe in sogenannten Nanopartikeln, Strukturen 2000-mal kleiner als ein menschliches Haar, welche in der Lage sind, zum Beispiel Tumorgewebe gezielter zu erreichen und ihre Ladung dort freizusetzen. Die NanoDrug Delivery GmbH ist eine Ausgründung aus der Universitätsmedizin und dem Max-Planck-Institut aus Göttingen und hat mit Hybrid-Nanopartikeln ein neues Transportsystem mit einzigartiger Struktur entwickelt. Im Vergleich zu anderen Systemen kann hiermit bis zu achtmal mehr Wirkstoff pro Partikel transportiert werden. Das vom Hightech-Inkubator Biointelligence geförderte Hannoveraner Unternehmen konzentriert sich zunächst auf die Entwicklung von Nanopartikeln für die Therapie des besonders aggressiven Pankreaskrebs. Langfristig soll jedoch eine Plattform mit einer Vielzahl von Anwendungsgebieten entstehen.
KI-gestützte Qualitätskontrolle bei der Kartoffelverarbeitung
Ein Gamechanger bei der nachhaltigen Lebensmittelverarbeitung ist die sogenannte PEF-Technologie. PEF steht für PEF-Technologie: KI-gestützte Qualitätskontrolle bei der Kartoffelverarbeitung Pulsed Electric Fields – kurze Hochspannungsimpulse, denen Kartoffeln und andere Gemüsesorten im Zuge der Verarbeitung ausgesetzt werden, um sie leichter verarbeiten zu können. Bislang ist das laufende Qualitätsmonitoring allerdings sehr aufwendig. Die Elea Technology GmbH aus Quakenbrück ist Marktführer im Bereich der PEF-Technologie und entwickelt ein Inline-Verfahren zur Qualitätskontrolle im Rahmen der PEF-Behandlung. Dabei werden akustische Signale während des Kartoffel-Schneidprozesses aufgenommen und analysiert – ein modulares Gerät, das in bestehende Schneidanlagen einfach integriert werden kann, wertet die Schneidgeräusche mittels Künstlicher Intelligenz aus. So wird eine ausreichende PEF-Behandlung festgestellt, und bei Fehlern können die Prozesse sofort angepasst werden. Die Elea Technology GmbH stützt sich in ihrer Arbeit auf ein breites Netzwerk: Mit an Bord ist der Projektpartner DIL e.V. sowie als kooperierende Netzwerkpartner das DFKI, die Hochschule Osnabrück, die WIGOS und MCON, die sich mit ihren jeweiligen Expertisen in das Projekt mit einbringen.
Die Zukunft der veganen Antikörperproduktion
Ob Corona-Test oder Krebsmedikament – Antikörper sind aus Diagnostik, Therapie und Forschung nicht wegzudenken. In der Diagnostik erkennen sie beispielsweise Erreger oder Hormone und ermöglichen deren Detektion in Schnelltests oder Labor-Untersuchungen. Bisher werden die Antikörper, die zentrale Abwehrmoleküle unseres Immunsystems sind, herkömmlich aus Tieren oder mithilfe tierischer Produkte gewonnen. Mithilfe innovativer Forschung und gezielten Partnerschaften mit der Wissenschaft geht die Phaeosynt GmbH aus Hannover einen anderen Weg: In Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover wurde ein skalierbares, pflanzliches Proteinexpressionssystem für Antikörper als Alternative zu tierischen Produktionssystemen entwickelt. Dabei werden die Antikörper aus Kieselalgen gewonnen, was neben dem Ersparen von Tierleid zusätzlich mit einer höheren Effizienz sowie wesentlich geringeren Energiekosten einhergeht. Das erste Produkt ist der weltweit erste vegane Schwangerschaftstest, der in Kürze auf den Markt kommen wird.